Filter
Rotwein Weißwein Roséwein Schaumwein Spirituosen
Italien
Toskana
Bolgheri Chianti Maremma Montalcino Montepulciano
Bianco dell'Empolese Bolgheri Bolgheri Sassicaia Bolgheri Superiore Brunello di Montalcino
Cabernet Franc Cabernet Sauvignon Chardonnay Grenache Merlot
Agricola Querciabella Spa Altesino SpA Societá Agricola Argentiera Societa' Agricola Argiano Az. Agr. Il Marroneto di Mori Aless
Tesdorpf James Suckling Robert Parker Falstaff Jancis Robinson
2023 2022 2021 2020 2019
ja
Standard Flasche (0,75l) Magnum (1,5l) Doppel-Magnum (3l) Halbe Flasche (0,375l) Andere Flaschengröße
süß trocken
später verfügbar verfügbar
Toskana

Wein aus der Toskana

Seit Jahrhunderten zieht es die Menschen in die Toskana, sei es wegen der Schönheit der Landschaft, wegen der Kultur und Lebensart, oder sei es auch wegen des Weines, der zum Besten gehört, was Italien und Europa zu bieten haben.

 
Im Fokus:

Weinlandschaft Toskana

Der Wein spielt in dieser Landschaft, die sich in Mittelitalien von der Küste bis in den Apennin zieht, eine gleichfalls besondere Rolle. Seit der Zeit der Etrusker wird in der Toskana Wein angebaut. Und seit fast 1.000 Jahren ist dieser Weinbau eng verbunden mit adligen Familien wie den Antinori oder den Ricasoli, die ihn stark geprägt und zum Ruhm des Weines der Region beigetragen haben. Doch wenn auch der Weinbau eine sehr lange Tradition hat, so ist der internationale Erfolg des toskanischen Weines noch recht jung. Bis in die 1970er Jahre hinein wurden nur sehr vereinzelt bemerkenswerte oder sogar große Weine erzeugt. Die Toskana war viel eher für Weine wie den Chianti  bekannt, der in große Bastflaschen, die Fiascos, gefüllt wurde. Es war ein Landwein, dessen wichtigste Rebsorte zwar seit dem frühen 20. Jahrhundert der Sangiovese ist, der aber normalerweise als Cuvée mit weiteren roten und auch weißen Sorten zu einem säurebetonten süffigen Wein gemacht wurde. Erst der Erfolg der Super Tuscans, moderner Weine im Bordelaiser Stil, hat der Toskana ab den 1970er Jahren eine internationale Bühne eröffnet. Mit ihnen wurden auch die anderen klassischen und teils auch jüngeren Appellationen und Stile wie der Brunello di Montalcino, der Vino Nobile di Montepulciano oder der Morellino di Scansano wieder oder erstmals international bekannt. All diese Weine werden vor allem aus Sangiovese vinifiziert, der wichtigsten Rebsorte der Toskana, ja ganz Italiens.

Eine lange Weinbaugeschichte kurz erzählt

Bevor die Römer ihr Weltreich schufen, lebten die Etrusker, auch Etrurier genannt, in Mittelitalien. In der Blütezeit ihrer Kultur zwischen 800 und 350 v. Chr. bauten sie nicht nur Reben an und erzeugten Weine, sie trieben mit diesen Weinen auch mit den nördlich angesiedelten rätischen Stämmen und mit den griechischen Stämmen in Süditalien Handel. Aus der Region Etruria wurde unter den Römern Tuscia, woraus sich der Name Toscana entwickelt hat. Die Römer dehnten den Weinbau stark aus. Nach einem zwischenzeitlichen Niedergang zur Zeit der Völkerwanderung war es Karl der Große, der die Via Francigena von Nord- nach Süditalien durch San Gimignano und Siena errichten ließ und nicht zuletzt dadurch für einen starken Aufschwung der Region sorgte. Vor allem aber entwickelte sich aus dem Konkurrenzkampf der beiden Stadtstaaten Florenz und Siena eine einzigartige Blütezeit von Kunst, Kultur und auch Weinkultur, in der die schon genannten Familien der Antinori und Ricasoli, aber natürlich und vor allem auch die der Medici eine wichtige Rolle übernahmen. Im heutigen Chianti wurden die Vini di Firenze erzeugt und nach ganz Europa verschifft. Großherzog Cosimo III. de’ Medici führte Anfang des 18. Jahrhunderts mehr als 150 neue Rebsorten ein und erließ Gesetze, die den Ursprung der heutigen Denominazione di Origine Controllata (DOC) bilden. Erwähnt werden muss natürlich auch der Marchese Bettino Ricasoli, der im 19. Jahrhundert die sogenannte Urformel für den Chianti entwickelte. Doch Reblaus, Pilzkrankheiten, Kriege und Landflucht setzten der Toskana ab dem ausgehenden 19. Jahrhundert massiv zu und sorgten für einen weitgehenden Verfall im Weinbau und in anderen Teilen der Landwirtschaft. Villen, Gehöfte und ganze Dörfer verfielen.

Es kann dem Marchese Piero Antinori und seinem Önologen Giacomo Tachis nicht hoch genug angerechnet werden, dass sie mit dem Sassicaia und dem Tignanello Anfang der 1970er Jahre zwei Weine neuartigen Typs schufen, die ab Mitte der 1970er Jahre zunächst auf dem amerikanischen Markt und dann weltweit für einen nie dagewesenen Boom von hochpreisigen italienischen Weinen sorgten. Der Weintypus, der von den Amerikanern Super Tuscan genannt wurde, sorgte für eine Initialzündung in den toskanischen, aber auch in anderen italienischen Weinbaugebieten.

Sangiovese, der König der Toskana

Auch wenn viele der Super Tuscans mit Rebsorten wie Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot und Syrah erzeugt werden, so ist der Sangiovese doch der Rebsorten-Star in der Toskana. Dort steht die Rebsorte auf rund 66 % der rund 57.000 Hektar Weinberge. Das war nicht immer so. Bis ins frühe 20. Jahrhundert hinein gab es dort mehr Canaiolo Nero als Sangiovese. Doch der Sangiovese ist unbestritten die qualitativ hochwertigere Sorte. Er wird entweder reinsortig ausgebaut, klassisch als Cuvée mit alten toskanischen Rebsorten wie Canaiolo, Colorino oder Ciliegiolo verschnitten und in Fudern ausgebaut oder modern mit Anteilen französischer Sorten im Barrique. In der Appellation Vino Nobile di Montepulciano heißt der Sangiovese Prugnolo Gentile. In der Appellation Brunello di Montalcino wird er Brunello genannt und in der Maremma und vor allem in der Appellation Morellino di Scansano heißt er Morellino.

Andere rote Sorten sind zum Beispiel Alicante Bouschet, Vermentino Nero und manchmal auch Pinot Noir. Die wichtigsten weißen Rebsorten, die aber nur auf 14 % der Fläche stehen, sind Vernaccia di San Gimignano, Trebbiano Toscano und Vermentino. Daneben findet man aber auch immer häufiger zugereiste Sorten wie Sauvignon Blanc, Pinot Bianco, Chardonnay, Greco oder auch Viognier und Muscat.

Viele, viele Appellationen

Neben dem Piemont ist die Toskana die Region in Italien mit den meisten Appellationen. Sie besitzt 11 DOCGs und 41 DOCs sowie 6 IGPs. Geprägt sind die Appellationen vor allem durch die Bodenstrukturen des Galestro und Alberese, also durch lehmige und kalkhaltige Böden. Das Klima ist weitgehend vom Tyrrhenischen Meer wie auch vom Apennin beeinflusst.

Die elf DOCGs (Denominatione di Origine Controllata e Garantita) der Toskana

DOGs aus dem historischen Kern der Toskana:

Brunello di Montalcino

  • 2.100 ha (2022)
  • Brunello aus 100 % Sangiovese
  • Auch Rosso und Riserva

Carmignano

  • 116 ha / 3’060 hl (2019)
  • Rosso aus mindestens 50 % Sangiovese
  • Auch Riserva

Chianti

  • 13.800 ha (2019)
  • Rosso aus mindestens 70 % Sangiovese; Rosso aus Colli Senesi mind. 75 % Sangiovese
  • Auch Superiore, Riserva

Chianti Classico

  • 7.000 ha (2022)
  • Rosso aus mindestens 80 % Sangiovese
  • Auch Riserva, Gran Selezione

Vernaccia di San Gimignano

  • 522 ha (2019)
  • Wein aus mindestens 85 % Vernaccia di San Gimignano
  • Auch Riserva

Vino Nobile di Montepulciano

  • 1.085 ha (2019)
  • Wein aus mindestens 70 % Sangiovese
  • Auch Riserva

DOCGs aus der Peripherie:

Val di Cornia Rosso / Rosso della Val di Cornia

  • 15 ha (2019)
  • Wein aus mindestens 40 % Sangiovese und höchstens 60 % Cabernet und/oder Merlot
  • Auch Riserva

Suvereto

  • 18 ha (2019)
  • Rosso aus mindestens 85 % Cabernet und/oder Merlot, dazu Cabernet, Merlot und Sangiovese mit Sortenangabe und mindestens 85 % sortenrein
  • Auch Riserva

Morellino di Scansano

  • 1.098 ha (2019)
  • Wein aus mindestens 85 % Sangiovese
  • Auch Riserva

Montecucco Sangiovese

  • 163 ha (2019)
  • Wein aus mindestens 90 % Sangiovese
  • Auch Riserva

Elba Aleatico Passito / Aleatico Passito dell’ Elba

  • 16 ha (2019)
  • Wein aus 100 % Aleatico, mindestens zehn Tage getrocknet, mindestens 300 g Zuckergehalt

Neben den Appellationen für die klassischen Weine der Toskana haben mittlerweile auch moderne Weine ihre eigenen Appellationen erhalten. Die berühmtesten beiden sind sicher Bolgheri Sassicaia und Bolgheri; denn hier sind die ersten Super Tuscans entstanden, und das zunächst als Vini di Tavola. Mit der Cortona DOC haben sortenreine Weine im Bereich Montepulciano eine eigene Appellation bekommen, die entweder von Sangiovese oder Grechetto, vor allem aber von französischen Rebsorten geprägt sind. Hier ist besonders der Syrah hervorzuheben. Die wichtigste Appellation für Weißweine ist bis heute der tradtionsreiche Vernaccia di San Gimignano, der 1966 auch zur ersten Weißweinappellation Italiens erhoben wurde.

Nicht vergessen sollte man außerdem die Süßwein-Tradition dieser Region. Der Vin Santo ist sicherlich der berühmteste Dessertwein der Toskana. Dieser „heilige Wein“ entsteht aus getrockneten Trauben und kann weiß, roséfarben (Œil de Perdrix) oder rot ausgebaut und von trocken bis süß erzeugt werden. Traditionell wird der Vin Santo zu Mandelgebäck wie den toskanischen Cantuccini gereicht.

Toskana - Der Jahrgang 2020

Das Jahr 2020 begann in der Toskana mit einem milden, weitgehend trockenen Winter. Ab der zweiten Märzhälfte wurde es noch einmal richtig kalt. Der Austrieb erfolgte früh. Da der Frühling eher kühl und regnerisch war, antworteten die Reben mit einer von vornherein eher geringen Menge an Trauben, was sich später als positiv herausstellte. Der Sommer war geprägt von der mittlerweile eher typischen Wärme und Trockenheit. Da das Jahr 2020 vom Lockdown geprägt war, hatten die Winzer viel Zeit für ihre Weinberge, die im Jahr 2020 wie aus dem Bilderbuch aussahen. Im September wurde es zu Beginn noch einmal sehr heiß, dann folgten Niederschläge und es wurde kühler. Für manche Weingüter bedeutete das, dass sie ihre Frucht innerhalb kurzer Zeit ernten mussten, um perfektes Traubenmaterial einholen zu können. Andere hatten mehr Zeit, da die Regenfälle nicht gleichmäßig erfolgten, sondern lokal sehr unterschiedlich ausfielen. So ist auch der Charakter der Weine regional und lokal sehr unterschiedlich ausgeprägt. Manche Weine sind voll und voluminös, andere eher energisch und fest und brauchen einige Jahre der Entwicklung. Antonio Galloni fasst es für Vinous wie folgt zusammen: "Die besten Weine zeigen eine enorme Tiefe, herrliche Fruchtreinheit und vollreife Tannine." Und natürlich sind wir wie immer bestrebt, Ihnen die unserer Meinung nach besten Weine dieses Jahrgangs anzubieten. 

Toskana - Der außergewöhnliche Jahrgang 2018

Wer würde sich nicht gerne an den warmen und vor allen Dingen langen Sommer 2018 erinnern. Auch in der Toskana zeigte sich der Sommer von seiner besten Seite. Aber das Jahr begann keineswegs nur erfreulich für die Winzer dieser schönen und anmutigen Region. Nach einem zunächst milden Winter zeigte dieser Anfang März nochmals seine Krallen. Der April verlief warm und trocken, doch Mai und Juni verstrichen mit reichlich Regen und der Spätfrühling verhieß so nichts Gutes. 

Doch dann setzte der Jahrhundert-Sommer ein, der den Weinbergen bis in den September genau exakt dosierten Regen zum richtigen Zeitpunkt bescherte, so dass die Reben nie Trockenstress ausgesetzt waren. Damit konnte im September eine fantastische Ernte eingefahren werden, die für eine bemerkenswerte Vielfalt großer Weine sorgte. Die besten Weine dieses in der Tat außergewöhnlichen Jahrgangs sind hochkomplex und tiefgründig, aber auch harmonisch und samtig, und bringen dabei doch ein enormes Potential mit. 

Der Toskana Jahrgang 2016

Dass der Verlauf des Jahres 2016 für die Winzer in der Toskana einer Achterbahnfahrt gleichkam, darauf haben wir schon mehrfach hingewiesen. Aber genau diesem Umstand sowie einem warmen, trockenen Herbst bis hin zur Lese, ist einer der größten Jahrgänge der letzten 50 Jahre entsprungen – ja, vielleicht sogar der Jahrgang schlechthin, über den man noch in vielen Jahren sprechen wird. Nach 2010 und 2015 ist es der dritte Jahrgang der letzten 11 Jahre, der eine überragende Qualität in das Glas bringt. 

Dabei ist der Jahrgang 2016 vielleicht der anspruchsvollste, zugleich der tiefgründigste und komplexeste mit einer immens hohen Lebenserwartung. Wir waren schon im letztem Jahr von den umwerfenden Qualitäten dieser Brunelli geradezu begeistert, aber erst jetzt, nachdem die Weine so richtig zur Ruhe gekommen sind, lassen sich die tatsächlichen qualitativen Dimensionen überhaupt erahnen und bewerten. Diese Weine sind dicht, unglaublich reich strukturiert, extrem komplex und doch dabei frisch mit einem feinen mineralischen Nerv und enorm elegant bei aller Kraft und Fülle. Und sie alle verfügen über ein enormes Reife- und Lagerungspotential. Wie schrieb der renommierte Weinkritiker James Suckling so schön: »I learned a long time ago as a wine critic that great years are years when everything is outstanding from the lesser-known properties to the most prestigious ones. The 2016 and 2015 vintages certainly achieved this, making this pair of years the greatest ever for Brunello di Montalcino.«. Von diesen Weinen sollte also der Italienfreund auf jeden Fall Flaschen im Keller haben, sie werden einen über Dekaden begleiten und für großartige, genussvolle Stunden sorgen.